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Großes Interesse an Ausbildung statt Werkstatt

Großes Interesse an Ausbildung statt Werkstatt

Lavie Reha hatte erstmals Förderschulen zur Berufsmesse nach Königslutter eingeladen. 38 externe Gäste kamen – und 80 interne sowieso.

 

Von Frank Wöstmann

Königslutter. Die dritte Veranstaltung, und doch wieder Neues ausprobiert: Bei der Lavie Reha in Königslutter stand jetzt wieder die Berufsmesse „Walk’n’Talk“ auf dem Programm, und erstmals hatte das Team von Organisator Thomas Grove auch externe Gäste eingeladen. Unter dem Motto ,Übergang Schule-Beruf‘ ließen sich 38 Schülerinnen und Schüler über die Möglichkeiten der Lavie Reha informieren.

„Wir haben die Wichernschule Helmstedt, die Rudolf-Dießel-Schule Königslutter und die Eichendorffschule Schöningen angeschrieben“, sagte Thomas Grove, der den Fachbereich Berufliche Inklusion leitet. Die Lavie beschäftigt sich mit psychisch belasteten jungen Menschen und hat rund 160 Teilnehmende. „80 von ihnen ließen sich ebenfalls bei der Berufsmesse über die nächsten Schritte informieren.“

Die Idee der Aktion erfreute sich schon in den vergangenen Jahren großer Beliebtheit: Auszubildende stellen ihre einzelnen Berufsbilder an Messeständen vor oder präsentieren sie anhand von Übungsszenarien in Showrooms. Lehrkräfte informieren über Zugangsvoraussetzungen, mögliche Berufsabschlüsse und begleitende Lerninhalte. Grove freute sich vor allem über die große Resonanz: „Die Förderschulen sind angesprungen, das ist ein erster Erfolg.“

Denn über Jahrzehnte hatte sich eine Art Automatismus gebildet, der Jugendlichen aus Förderschulen direkt in die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) führte. Inklusionsbedingt kommen sie angesichts der zu erfüllenden Schulpflicht jetzt zum Teil über die Berufsschulen. „Inzwischen gibt es Alternativen und weitere Wege“, erklärte der Sozialpädagoge. Eignungsabklärung, Berufsvorbereitung, Praktika, andere Leistungsanbieter (aLA): „Natürlich entscheidet dabei auch das ganz persönliche Störungsbild, aber am Ende unserer Maßnahmen kann nicht selten eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt stehen.“

Bei der Berufsmesse ging es jetzt erstmal darum, Hemmschwellen abzubauen. In der Boulderhalle war ein Aktivierungsraum vorbereitet: Beim Darten, Tischtennis, Klettern einer Schaumkuss-Maschine und Popcorn überzeugten sich die Gäste davon, dass es locker zugeht bei Lavie. Dazwischen sahen sich die Gruppen in der Schmiede um, bei den Malern und Lackierern, im Metallbau und der Tischlerei, bei Hauswirtschaft/Küche sowie Gastronomie und Einzelhandel.

Lehrerin Ute Schaefer (Rudolf-Dießel-Schule) lobte das Lavie-Angebot. „Ich schaue hier zum ersten Mal hinter die Kulissen und glaube, dass unsere Teilnehmenden einiges mitnehmen werden.“ Der Auswärtstermin sei freiwillig gewesen, 15 Jugendliche kamen mit, „das werte ich mal als deutliches Interesse.“ Den Besuch hatte Ute Schaefer in ihrer Klasse vorbereitet, die Gruppe stellte eigens einen Fragenkatalog auf. „Und wir werden im Unterricht auch nachher nochmal darauf eingehen.“

Doch auch die Lavie-Azubis bereiteten den Besuch vor und hatten sich wieder viel Mühe gegeben, zum Beispiel Flipcharts liebevoll beschrieben und bebildert. Ob erstes oder drittes Lehrjahr: Alle beantworteten die Fragen der Schulgruppen souverän und mit spürbarer Überzeugung für ihre Ausbildung.

Diese Begeisterung ist nicht selbstverständlich. „Mit unserer Messe richten wir uns ja an wechselnde Zielgruppen“, erklärte Jasmin Blume vom Team Grove. Was vorbereitet werde, passe natürlich nicht für alle. „Mein Eindruck ist aber, dass sowohl die Gäste als auch die Auszubildenden in allen drei Jahren mit Begeisterung bei der Sache waren.“

Bei den Lavie-Schützlingen sei die Nervosität im Vorfeld immer groß. „Doch wenn sie dann da stehen und die Fragen kommen, dann sprechen sie doch ganz gern über ihren Lehrberuf.“ Am Ende des Tages sei sogar Euphorie zu spüren: „Das gibt ja schon einen Schub, wenn man sowas geschafft hat.“

Thomas Grove zog ebenfalls ein positives Fazit: „Wir lagen mit unserem Ansatz goldrichtig.“ Das Motto Übergang von Schule-Beruf sei hochaktuell. „Von den Lehrerinnen, die für uns ja ganz wichtige Multiplikatorinnen sind, habe ich schon schöne Rückmeldungen bekommen.“ Der Ablauf der Messe und die Präsentationen seien sehr gelobt worden. „Auch die Schüler und Schülerinnen hätten sich sehr wohl gefühlt – das ist natürlich schon mal ein ganz wichtiger Schritt.“ Sogar erste Praktika trafen offenbar den Geschmack der Gäste. „Das bestätigt uns in der Überzeugung: Lavie bietet eben doch attraktive Alternativen zu den Werkstätten.“

 

Berufsmesse bei Lavie entwickelt sich stark

Lehrlinge geben Begeisterung an die nächste Generation weiter. Organisator stößt kreisübergreifenden Stammtisch an.

Königslutter. Eine Berufsmesse der etwas anderen Art fand jetzt bei der Lavie Reha gGmbH in Königslutter statt. 70 Jugendliche und junge Erwachsene aus hauseigenen Maßnahmen informierten sich über Lehrberufe, in die sie am 1. August 2024 einsteigen können. Das Ungewöhnliche: Alle Hintergründe zur Ausbildung erläuterten jene Azubis, die schon seit zwei Jahren eine Lehre bei Lavie machen.

Die drei Organisatoren der internen Berufsmesse schauen lächeln in die Kamera

Sie organisierten die 2. Interne Berufsmesse (von links): Thomas Grove, Jasmin Blume und Berufsberater Wolfgang Bax.

Das Portfolio der gemeinnützigen Gesellschaft, die sich neben der Psychiatrischen Jugend- und Erwachsenen-Reha im Schwerpunkt um Berufsvorbereitung und Reha-Ausbildung kümmert, ist beeindruckend. „Wir bieten Ausbildungsplätze in Hauswirtschaft, Metallverarbeitung, Holz, Maler, Gastro/Küche, Fachinformatik, Mediengestaltung, das Magazin und für Kaufleute im Büromanagement an“, erläuterte Thomas Grove. Er leitet seit 2022 den Fachbereich Berufliche Integration (FBI) und startete im vorigen Jahr die 1. Interne Berufsmesse „walk’n’talk“ unter dem Motto „Jetzt zeigen wir’s euch!“. Die Idee dazu schwärte schon bei Lavie, doch Grove brachte den endgültigen Anstoß mit von der Lebenshilfe Braunschweig: „Dort gibt es 13, 14 Abteilungen, und wir wollten mit der Aktion erreichen, dass alle Beschäftigten den gesamten Betrieb mal näher kennenlernten.“
Sie organisierten die 2. Interne Berufsmesse (von links): Thomas Grove, Jasmin Blume und Berufsberater Wolfgang Bax.

Ein Auszubildender aus der Metallwerkstatt steht neben einem Tisch mit einem Metallgerüst

Leon Graffenberger (rechts) brachte seine Begeisterung für Metallberufe vor offenem Feuer in der Esse gut rüber.

In Königslutter ging der Ansatz nun tiefer: Indem die älteren Jahrgänge den jüngeren Bericht erstatten über Vor- und Nachteile des jeweiligen Berufs, helfen sie ihnen bei der richtigen Berufswahl. Was man dabei kaum hoch genug bewerten kann: Beide Gruppen agieren auf Augenhöhe. Sie kennen und teilen viele psychische Probleme, können sich gut in die Lage der anderen hineinversetzen. „Sie sind einfach näher dran an der Lebenssituation und werden darum sehr ernst genommen“, sagt Jasmin Blume. Sie ist Fachberaterin Inklusion und zudem für die Auslandspraktika zuständig. Im Übrigen habe das FBI nach der ersten Messe festgestellt, dass beide Seiten von der ungewöhnlichen Beratung profitieren: „Die BVBler nehmen für sich mehr mit durch nahezu gleichaltrige Ratgeber – und die Älteren profitieren von ihrem Vortrag ebenfalls.“ Am Ende waren alle stolz, ihre Ratgeber-Funktion gemeistert zu haben.

Leon Graffenberger (rechts) brachte seine Begeisterung für Metallberufe vor offenem Feuer in der Esse gut rüber.
Zum Beispiel Leon Graffenberger. Er begrüßte die Gruppen, die sich im halbstündigen Rhythmus einfanden, in der Metallwerkstatt. Im Hintergrund schmiedeten Kollegen glühendes Eisen, im Vordergrund beantwortete er souverän alle Fragen, zum Beispiel nach der körperlichen und geistigen Belastung durch diesen Berufs, aber auch nach der Gehaltsperspektive. Graffenberger hat sich in den vergangenen 2,5 Jahren zu einem echten Metall-Fan entwickelt. „Wenn ich nächstes Jahr Lavie verlasse, will ich in Braunschweig an der Techniker-Akademie Maschinenbauer werden.“

Zwei Auszubildende aus dem Büromanagement sitzen mit mehreren Interessierten am Tisch

Hatten sich chic zurechtgemacht: Natalie Krämer (Mitte links) und Cem Demir sprachen über Anspruch und Chancen der Ausbildung „Büromanagement“.

Hatten sich chic zurechtgemacht: Natalie Krämer (Mitte links) und Cem Demir sprachen über Anspruch und Chancen der Ausbildung „Büromanagement“.

Auf ähnliche Begeisterung trafen die Besucher bei Natalie Krämer und Cem Demir. Beide lernen im Bereich Büromanagement und sind dankbar dafür, in den vergangenen Monaten tief eingebunden zu werden in die Verwaltung der gGmbH. Sie hatten sich gut vorbereitet und spielten sich geschickt die Bälle zu. „Unsere Ausbildung ist eine interessante Mischung, wir planen den Empfangsdienst, schreiben Rechnungen und bereiten ganze Fachtagungen vor.“ Zur Abwechslung tragen externe Aufträge bei: „Wir haben sogar schon Bücher lektoriert.“

Doch die beiden sprachen auch über besondere Herausforderungen. „Ihr müsst euch ein Zeitmanagement angewöhnen – überhaupt ist die Eigenverantwortung ganz wichtig. Denn der Erfolg der Ausbildung hängt zum Großteil von euch selbst ab. Lavie bietet euch die Möglichkeiten, aber zugreifen müsst ihr schon selbst.“

Ein Teilnehmer lächelt in die Kamera

Weiß schon genau, welche Ausbildung er starten will – und warum ihm die Lavie Berufsmesse geholfen hat: Fabian Schauzu.

Schnellstmöglich zugreifen will jetzt Fabian Schauzu. Der 26-Jährige war schon Gast der 1. Berufsmesse, wurde dann aber gesundheitlich zurückgeworfen. Im nächsten Lehrjahr wird er aber einsteigen und plant die Ausbildung Gastro/Küche. „Schon jetzt helfe ich im Kiosk und im Lavie-Cafè“, erzählt der freundliche, gut gelaunte Mann. „Ich arbeite gern mit Menschen und habe auch die erforderliche Offenheit“, betont er selbstbewusst. Das Konzept der Messe unter jungen Menschen in ähnlicher Situation lobt er ausdrücklich: „Die Ratgeber bringen unheimlich viel rüber und sind dabei viel lockerer als unsere Lehrer.“

Ein zufriedenes Resümee zog am Ende Thomas Grove. „Schade war nur, dass keiner der eingeladenen Kostenträger Zeit hatte.“ Immerhin kamen sechs Vertreterinnen anderer Institutionen, um sich die Messe und auch Lavie mal näher anzusehen. „Sie waren von unserem Angebot sehr angetan – und ebenso von den Ratgebern: Da wurde mancher Vortrag voller Inbrunst gehalten. Man merkte, dass viele ihre Ausbildung bei uns genießen.“ Der Austausch in dieser neuen Gruppe soll nun fortgeführt werden. „Eine Kooperation wäre auch zum Wohle der Teilnehmer sinnvoll.“

Eine Gruppe von Menschen sitzt im Halbkreis in der Cafeteria der Lavie Reha gGmbH

Da zeichnet sich eine neue Kooperation ab: Lavie Reha-Geschäftsführerin Corinna Wollenhaupt mit (von links) Anja Frenz-Dolle (soz.-psych. Zentrum Braunschweig), Mareike Sendrowski und Brigitte Handel (beide Paritätischer Weg), Lena Jungclaus (Inn-tegrativ gGmbH), Juliane Hein (soz.-psych. Zentrum Braunschweig), Nadine Stafe (Inn-tegrativ gGmbH) sowie Messe-Organisator Thomas Grove.

Da zeichnet sich eine neue Kooperation ab: Lavie Reha-Geschäftsführerin Corinna Wollenhaupt mit (von links) Anja Frenz-Dolle (soz.-psych. Zentrum Braunschweig), Mareike Sendrowski und Brigitte Handel (beide Paritätischer Weg), Lena Jungclaus (Inn-tegrativ gGmbH), Juliane Hein (soz.-psych. Zentrum Braunschweig), Nadine Stafe (Inn-tegrativ gGmbH) sowie Messe-Organisator Thomas Grove.

Geschäftsführerin Corinna Wollenhaupt freute sich über ein weiteres Detail der Lavie-Ausbildung: „Unsere Azubis legen oft sehr schöne Resultate hin, machen Einser-Abschlüsse und werden sogar Kammerbeste.“ Mindestens genauso groß sei die Freude, wenn nach vergangenen Misserfolgen oder trotz großer Lernhemmnisse überhaupt ein Abschluss erlangt werde. Darüber hinaus gebe es in Königslutter nahezu keine Abbrecher – im Gegensatz zur freien Wirtschaft. „Wir haben schon mal Unterbrecher, die aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen müssen.“ Doch die stiegen allesamt wieder ein, sobald es geht. „Ich bin sicher: Unsere hohe Abschluss-Quote liegt daran, dass wir die jungen Leute gut auf die Ausbildung vorbereiten.“ Die Interne Berufsmesse gehört ohne Zweifel zu diesem Erfolgskonzept dazu.
Regio-Press GmbH, Lindener Straße 9a, 38300 Wolfenbüttel, 05331/90 92-0, www.Regiopress-WF.de Geschäftsführer: Frank Wöstmann

 

Betriebsbesichtigung bei Kroschke sign international GmbH

Am 10.01.2023 besuchten wir, das 2. und 3. Ausbildungsjahr der Büroabteilung der Lavie Reha gGmbh, initiiert vom FBI, die Kroschke sign international GmbH. Die ehemalige Siebdruckerei ist heute der Weltmarktführer für phosphoreszierende Folienprodukte und besitzt darüber hinaus, mit Permalight, auch eine Tochtergesellschaft mit Sitz in Los Angeles. Die Führung der Besichtigung übernahm anfänglich die erfahrene Personalerin und langjährige Mitarbeiterin der Kroschke GmbH, Frau Ulrich, persönlich und führte uns dann gemeinsam mit dem Produktionsleiter, zuständig für eher fachspezifischen Informationen, durch die Druckerei, die Produktion, die Logistik und den E-Commerce. Neben diesen gibt es aber auch noch die Mediengestaltung, das Büro und die IT.

Mann lehnt vorne über gebeugt am einer Maschine

Wir erhielten Einblicke in die zahlreichen Facetten und Produktpalette (Schilder, Etiketten, Arbeitsschutz, Erste Hilfe und Betriebsausstattung) der Kroschke GmbH. Des Weiteren über die Druckverfahren, Produktionsanlagen und Fördertechnik als auch die sehr freundliche Einstellung unter und gegenüber den Arbeitnehmern.
Abschließend nahm sich Frau Ulrich die Zeit, sich nochmal mit uns zusammenzusetzen und einige Fragen zu beantworten.
Aus dem Erlebten geht hervor, dass die Kroschke sign international GmbH sich um seine Arbeitnehmer bemüht und offen ist, Auszubildende und Praktikanten langfristig zu übernehmen.
Auszubildende stehen vor der Eingangstür der Firma KroschkeCem Demir und Sarah Zehaluk

Besuch der PTB … da, wo die Atomuhr steht

Die Auszubildenden des 1. und 2. Lehrjahres besuchten am 13.03. und 26.06.2024 die PTB, Physikalisch Technische Bundesanstalt, in Braunschweig. Den Anfang machten die Fachinformatiker:innen in der Begleitung von Annette Leibrock, Michael Skalla und Nico Geckler. Im Juni folgten dann die Mediengestalter:innen und Kaufleute für Büromanagement. Stephan Kaiser, Alexandra Funke sowie Uwe Rump-Kahl ließen es sich nicht nehmen, die Azubis zu begleiten.

Für beide Besuchstermine war grundsätzlich ab 10:00 Uhr der gleiche fast vierstündige Programmablauf eingehalten worden.

Nach dem Einchecken im Empfangsgebäude wurden wir von Frau Kaps herzlich begrüßt. Sie berichtete über die Geschichte und Bedeutung des Messens in jeglicher Hinsicht: dass die Zeit aus den Atomuhren kommt, Längen auch tief in der Nanowelt gemessen werden, sogar einzelne Elektronen gezählt werden, um die Stromstärke zu bestimmen und die Laboratorien Messgeräte für höchste Genauigkeitsansprüche kalibrieren. Die PTB spielt damit weltweit in der Champions League, wenn es um genaues Messen geht (die Wissenschaft vom genauen Messen heißt übrigens Metrologie).

Gegen 10:45 Uhr suchten wir den Wissenschaftlichen Gerätebau im Meitner-Bau/Laborgebäude auf. Dr. Löffler ließ deutlich werden, dass hier lediglich Einzelstückfertigungen, u.a. für die Raumfahrt, getätigt werden. Der Prozess von der Idee bis zur Fertigung und letzten Endes zum Einsatz mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann. Hier konnten wir neben der Produktions- und Entwicklungshalle auch die Ausbildungswerkstatt der Feinwerkmechaniker:innen in Augenschein nehmen und unsere Fragen loswerden.

Planmäßig ging es auf dem großen Gelände der PTB um 11:30 Uhr weiter zum Kopfermann-Bau. Das Gebäude für Zeit und Frequenz. Ein Mitarbeiter des Fachbereiches erklärte uns die Zeit, die Funktionsweise und die zur Messung dafür notwendigen Elementarteilchen. So auch von den Anfängen der noch laufenden 1. Atomuhr bis zum mittlerweile auf dem neuesten Entwicklungsstand gegebenen 3. Folgemodells mit entsprechenden 12,13,14 … (oder so) Nachkommazahlen.

Auszubildende der Lavie Reha stehen vor technischen Geräten in der Physikalisch Technischen Bundesanstalt

Folierter Raum der Atomuhren

Hier der Blick auf die aktuelle Version der Atomuhren
Nach so viel Input war es Zeit zum Mittagessen in der Kantine, die wir gegen 12:15 Uhr betraten. Mit einem Essen der Wahl, u.a. auch dem Klassiker „Currywurst“ und einem Getränk kamen wir bei Kantinenflair untereinander nicht nur in den wissenschaftlichen Austausch.

Mit gefülltem Magen betraten wir dann gegen 13:15 Uhr den Helmholtz-Bau II mit dem Schwerpunkt „Angewandte Akustik“. Beide Male nahm uns Herr Dr. Wittstock freundlich in Empfang und führte uns direkt in eine mit viel Schaumstoff ausgestatte schalltote Kammer, die ein befremdliches Gefühl in der Wahrnehmung hervorruft. Nach kleinen gemeinsam durchgeführten Bewegungsszenarien in der Kammer hatten wir einen interessanten Eindruck vom Verhalten hoch- und tieffrequenter Töne auf das menschliche Gehör. Hier werden akustische Messungen mit Blick auf die Lautstärke von bspw. Haushaltsgeräten in db (Dezibel) durchgeführt, um Angaben der Hersteller zu überprüfen. Oder aber die Durchlässigkeit akustischer Signale bei Haus- und Zimmerwänden, die auch gesetzlich vorgegebene Normen einzuhalten haben.

Obwohl wir lediglich einen kleinen Auszug aus dem Gesamtprogramm bekommen haben, erhielten wir doch insgesamt sehr viele spannende Einblicke in die Große Welt des genauen Messens.

 

Thomas Grove